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5.10.2020

Stadtpark nach historischem Vorbild

Foto: lb

Mit einer Feierstunde zum 30. Jahrestag der Einheit wurde am Samstag der neu gestaltete Stadtpark eröffnet. Mit musikalischer Unterstützung durch die Jugend-Bigband der Musikschule Barnim erinnerte Bürgermeister Carsten Bruch an die friedliche Revolution von 1989 und skizzierte anschließend den Werdegang des Stadtparks.

Ortschronistin Gertrud Poppe erzählt die Geschichte so: »Die kleine Anhöhe, welche den heutigen Stadtpark bildet, trug den Namen „Försterberg“. Die Biesenthaler Förster hatten das Recht, in diesem Wäldchen für ihren Eigenbedarf Holz zu schlagen. Im Herbst 1920 wurden die Vorbereitungsarbeiten und Erdarbeiten in Angriff genommen, um hier eine Parkanlage zu gestalten. Am 24. September 1922 erfolgte die Einweihung des sogenannten „Heldenhains“, jetzt Ehrenhain. Im gleichen Jahr wurde im Park das Gefallenendenkmal aufgestellt. Ein Granitblock von drei Metern Höhe und einem Gewicht von 500 Zentnern mit der Inschrift „Den gefallenen Söhnen Biesenthals 1914–1918“ erinnert an die Opfer des ersten Weltkrieges. Um das Denkmal herum waren zur damaligen Zeit noch etwa 25 kleinere Gedenksteine ebenfalls Feldsteine aufgestellt.« (Gertrud Poppe: Orte des Gedenkens an die Opfer des ersten Weltkrieges in der Stadt Biesenthal, Amtsblatt für das Amt Biesenthal-Barnim 10/2018, S.43)
Im Jahr 1949 wurde das Denkmal für die Verfolgten des Naziregimes im vorderen Teil des Stadtparks errichtet.

Fotos: Oberbarnimer Kreiskalender 1929

Die jetzige Rekonstruktion des Parks greift die historische Gestaltung der 1920 Jahre auf: Das zentrale Beet der Anlage ist einschließlich der Rundbänke an seinen Ecken wiederhergestellt. Die Treppe zum Gedenkstein wurde saniert und die großzügige Wegeführung im Park wiederhergestellt. [lb]

Das Vorhaben wurde gefördert vom Ministerium für ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg.