Ortsgeschichte

Ein Ausflug in die Geschichte Biesenthals anhand von Zahlen und Ereignissen

2000 v.Zw. Funde von Gefäßscherben und Feuersteinwerkzeugen
1000 v.Zw. Funde von vier unverzierten Gefäßen mit kleinen Fingerringen, einem Bronzearmband und anderen Bronzestücke auf dem Wehrmühlenberg
1258 Biesenthal (Bysdal) wird erstmals urkundlich erwähnt.
1265 Urkundliche Erwähnung eines Pfarrers. Biesenthal hatte bereits eine Kirche.
1267 Die Heer- und Handelsstraße Berlin – Biesenthal wird urkundlich erwähnt (Via Bysdal).
1315 Am 18.12. erteilt Markgraf Johann VI. „Der Erlauchte“ der Stadt Biesenthal die „Confirmation der Gerechtsame“. Biesenthal wird als Marktort bestätigt, daraus wird abgeleitet, dass der 1307 verstorbene Vater des Markgrafen Johann, Hermann I., bereits im 13.Jh Biesenthal das Stadtrecht verliehen hat.
1329 Die Burg auf dem Schlossberg wird als „Hus zu Bisdal“ erwähnt.
1375 In der Karolinischen Finanzstatistik kommt Biesenthal als Bisdahl - Bynsdal an mehreren Stellen vor. Biesenthal war danach ein Oppidum, die Burg ein Castrum, beide waren also befestigt.
1426/27 Die Gebrüder Claus, Wilke und Otto von Arnim kauften den Teil der Stadt des Herrn von Uchtenhagen für 700 Schock böhmische Groschen. Die Armins waren im Besitz der ganzen Stadt und der Burg bis 1577.
1577 Die Gevatter und Gebrüder Matthäus, Claus, Otto, Franz, Court und Berndt von Armin überlassen Stadt und Schloss Biesenthal mit der Heide, Eisenhammer und neun ganzen und halben Dörfern dem Churfürsten Johann Georg. Von dieser Zeit an wird ein kurfürstliches, in der Folge königliches Domänenamt errichtet. Die Stadt Biesenthal bleibt von hier ab eine „Mediats- oder Amtsstadt“.
1580 Ein Brand in der Nacht vom 23. zum 24. September vernichtet 20 Häuser und Wohnstellen nebst Nebengebäuden.
1588 Gründung der Schützengilde
1595 Das Amts-Erbregister enthält die erste Bürgerliste.
1632 Ein Großbrand zerstört Biesenthal bis auf wenige Außenhäuser; das Archiv wird vernichtet; Pest in der Stadt; Zerstörung der Burg
1672 Biesenthal wird zeitweise Garnisonsstadt.
1720 Anlage eines jüdischen Friedhofes, der für die ganze Umgebung einschließlich Eberswalde bestimmt ist.
1756 Am 14.September brennt Biesenthal bis auf 10 Privathäuser ab; Kirche, Schule, Rathaus werden zerstört; Wiederaufbau beginnt 1760/61
1764 Zwei weitere Feuer zerstören alle bis auf ein Haus: das Haus in der Schulstraße 10. Es ist heute noch erhalten.
1767 Wiederaufbau der Pfarrkirche, zunächst ohne Turm. Dieser wird 1801 fertig gestellt und der Knopf aufgesetzt.
1785 In und um Biesenthal leben 28 privilegierte Garnweber-, 7 Bäcker-, 24 Schneider-, 11 Böttcher- und Tischler-, 14 Schuster-, 8 Schmiede-, 13 Stell- und Rademachermeister. Die Stadt hat 40 Brunnen.
1808 Die Städteordnung bringt für Biesenthal erneut die Selbstverwaltung.
1812 Anlage des jetzigen Gemeindefriedhofes
1837 Eröffnung einer Postanstalt in der Stadt
1842 Eröffnung der Berlin Stettiner Eisenbahn. Die Station Biesenthal wird am 1.8.1843 dem Verkehr übergeben.
1845 Auflösung des Amtes Biesenthal
1865 Einführung der Straßenbeleuchtung (65 Petroleumlampen)
1874 Fertigstellung des Neuen Rathauses
1875 Eröffnung des Telegrafenbetriebes
1884 Einweihung des ersten hölzernen Aussichtturms auf dem Schlossberg
1906 Biesenthal erhält sein Stadtwappen, das bis heute fast unverändert bleibt.
1907 Einweihung des Kaiser-Friedrich-Turms auf dem Schlossberg
1914/18 Im ersten Weltkrieg fallen 129 Bürger der Stadt.
1921 Gründung der Rolandwerke; 350 Arbeiter finden Beschäftigung. Gründung der Kriegerheimsiedlung
1923 Umbau des Rathauses
1924-26 Vollendung des Stadtparks
1925 Fertigstellung des modernen Schulhauses in der Bahnhofstraße
1926 Eröffnung des Strandbades
1936-45 1.Heimatverein wird von H. Weineck geführt
1939-45 Mehrere Kriegsgefangenenlager, in denen Polen, Serben und Sowjetbürger untergebracht sind; Außenstelle des KZ Sachsenhausen in Biesenthal
1945 19.4. Der Magistrat fordert die Bevölkerung auf, am nächsten Tag bis 12 Uhr die Stadt zu verlassen.
20.4. Am Bahnhof steht ein Flüchtlingszug Richtung Westen bereit; ein führungsloser Tankzug von Berlin kommend rast ungebremst auf den Flüchtlingszug.
22.4. Polen und die Rote Armee besetzen Biesenthal kampflos.
Mehr als 580 Biesenthaler fielen dem Krieg zum Opfer.
Im Biesenthaler Rathaus residiert die sowjetische Militärkommandantur bis 1947;
Erster deutscher Bürgermeister nach Kriegsende ist der Sparkassenleiter Otto Thielicke;
Am 19.5. erhält der bisherige Lehrer und Kantor Bernhard Schröder den Auftrag die Schulleitung zu übernehmen.
Ab 1.6. gibt es wieder Schulunterricht.
1946 Oktober: Volkszählung ergibt 4165 Einwohner, davon 2470 weiblich und 1695 männlich
1946/47 Wiederinstandsetzung der Anlagen des Strandbades
1949 Gründung des Verbandes der jungen Pioniere
1950 Erstmals angeordnete Ferienbetreuung
1952 Notdürftige Reparatur des Turmes auf dem Schlossberg im Auftrag des Amtes für Denkmalpflege
1958 Beginn der zwangsweisen LPG - Bildung
1965 650-Jahrfeier der Stadtgründung Biesenthals. 2. Heimatverein Biesenthals gründet sich
1965-69 LPG und Stadt bauen Wohnblöcke an der Kirschallee. Dort werden ebenfalls Rinderoffenställe für 270 Kühe und Ställe für 300 Schweine errichtet. LPG Typ I geht in Typ II auf, 29 Bauern bringen ihr Land ein.
1975 1.1. Zusammenschluss der LPG mit der KAP Schönfeld – LPG Pflanzenzucht – LPG Tierproduktion Biesenthal, Tempelfelde, Danewitz, Schönfeld und Wilmersdorf
1976 Erste Rennen in den Wukuhlenbergen (Motorrad- und Autocross, Trucker- und später Harleytreffen)
1978 Ein Blitzschlag vernichtet den Dachstuhl des Schlossbergturmes.
1979 Bis September sind in der Stadt 135 Eigenheime errichtet worden.
1984-87 Häuserbau durch die Möbelfolie für ihre Mitarbeiter
1986 Die Baumschule baut Häuser für ihre Mitarbeiter.
1990 Wende. Die Stadt Biesenthal gibt ein Konzept zur Sanierung des Schlossberges in Auftrag.
1991 Gründung des 3.Heimatvereins
1991/92 Rekonstruktion des Schlossberggeländes ohne Turm durch Fa. Märkisch Grün
1992 Biesenthal wird Sitz des Amtes Biesenthal-Barnim
1993 Die Hoffnungstaler Anstalten erwerben die Baumschule und errichten Wohnheime für Behinderte. Kita Schützenstraße wird von den Hoffnungstaler Anstalten übernommen
1995 Erster Spatenstich zur Anlage „Wohnen im Park“; Restaurant am Wukensee eröffnet; Eröffnung der Heimatstube im Alten Rathaus
1996 AB-Maßnahme hilft den Küchenberg in Ordnung zu bringen; Schlossbergruine gesäubert
1996-98 Bau der Grundschule
1997 Schließung des Kinos
1998 Biesenthaler Feuerwehr erhält neues Gebäude; Neugestaltung des Strandbades Wukensee
1999 Erweiterung des Amtsgebäudes
2000 Hoffnungstaler Anstalten errichten für 17,1 Mio. DM neue Werkstätten für Behinderte auf dem Gelände der Baumschule; Übergabe des neugestalteten Marktplatzes.
2001 Heimatverein gibt eine Erarbeitung eines Konzeptes zur Revitalisierung des Schlossberges in Auftrag; Beginn der Schlossbergfeste
2003 Abschluss der Sanierung des schönsten Fachwerk-Rathauses in Brandenburg
2004 Gelände des Mielke-Bunkers wird verkauft; geplant ist ein Zentrum für regenerative Energien. Eigener Internetauftritt für die Stadt Biesenthal
2005 Eröffnung des Altenheimes der Volkssolidarität am Priesterweg. Altstadtsanierung wird fortgesetzt
2006 Der Schlossbergverein pachtet das Areal von der Stadt.
2007 13.10. Die Wiederbegehbarkeit des Kaiser-Friedrich-Turmes auf dem Schlossberg wird feierlich begangen. Übergabe der sanierten Bahnhofstraße
2008 Festwoche zum 750sten Jahrestag der Ersterwähnung Biesenthals

Zusammengestellt von H.-G. Wieser, Heimatverein Biesenthal, 18.06.2008
Quellen: „Geschichte der Stadt Biesenthal“ R. Schmidt; Recherchen von Frau Poppe und eigene Recherchen.